Bedingt durch eine notwendige, brandschutztechnische Erneuerung wurde vom Vorstand der Deutschen Bank eine komplette Sanierung nach ökologischen Nachhaltigkeitskriterien beschlossen. Die zukunftsweisende und nachhaltige Sanierung, welche vielfältige Massnahmen zum Sparen und dem effizienten Umgang mit Energie beinhaltet, wurde durch eine LEED-Platin Zertifizierung der US Green Building Councils und dem DGNB Gold Zertifikat ausgezeichnet.

Projekt

Die Deutsche Bank Türme in Frankfurt am Main wurden von 1979 bis 1984 als Konzernzentrale der Deutschen Bank erbaut. Die Doppeltürme bestehen aus 3 Untergeschossen, 4 Sockelgeschossen, 38 Obergeschossen im Turm A und 40 im Turm B. Die gesamte Nutzfläche beträgt rund 120‘000 m2 und die Gesamtbelegungszahl beläuft sich auf 3‘100 Personen. Der Erstbezug der Gebäude war 1984, die offizielle Eröffnung folgte im Februar 1985.

Zur Erreichung der ökologischen Einsparungsziele waren umfangreiche Installationen im Bereich der Gebäudeautomation und der Gebäudeleittechnik erforderlich, die LEICOM AG im Zuge der ARGE Leicom mit beteiligten Partnerfirmen umgesetzt hat. Es wurde eine direkte Integration aller Gewerke über ein Datennetzwerk realisiert, so dass am Ende ein durchgängiges System vom Feldgerät bis zur Visualisierung installiert werden konnte. Die hohe Flexibilität in der Raumnutzung wurde durch eine vielseitig parametrierbare Raumau-tomation mit 1’300 Raumboxen, 73 Etagencontroller mit 188 Touchpanels in WEB Technologie erreicht.

Ferner wurde die Zentralenautomation mit 30 HVAC Steuerungen inklusive lokaler Bedienung in WEB Technologie und verschiedene Schnittstellen zur Gebäudetechnik mit über 100‘000 Hardware Datenpunkten und rund 1 Mio. Informationspunkte auf der Gebäudeleittechnik aufgebaut. Die Sicherheitstechnik wurde auf der Basis der Brandfallmatrix für maximale Sicherheit und Verfügbarkeit mit einer sicherheitsgerichteten Automatisierung für Entrauchung und Druckerhöhung nach SIL3 erfüllt und für den Nachweis der Brandszenarien und Wartung mit der Gebäudeleittechnik gekoppelt.

Infrastrukturanlagen
  • Raumlufttechnikanlagen mit Kreisverbundsystem Wärmerückgewinnung in den Turmund Sockelzentralen

  • Kältezentralen mit Kältemaschinen, Eisspeicher und Rückkühlung in den Turmzentralen

  • Kälteverteilung in den Turm- und Sockelzentralen und Umluftkühlung im ganzen Gebäude

  • Fernwärmeübergabestation und Wärmeverteilung in den Turm- und Sockelzentralen

  • Flexible Raumautomation für Jalousie, Beleuchtung, Fenster, Heiz- und Kühldecke, CO2-Überwachung mit einem integralen Informationsaustausch von Raumklima, Behaglichkeit, Sonnenschutz, Verschattung, Fenstersteuerung, Video, Audio, Helligkeit, Bediengeräten mit Unterstützung einer redundanten Wetterdatenerfassung

  • Sicherheitsgerichtete Automatisierung für Entrauchung und Druckerhöhung nach SIL3 mit Erfassung der BSK über ASI-Bus • Messkonzept mit Wärme-, Kälte-, Wasser und Elektro-Messstellen

  • Netzwerktechnik

  • O-Warnanlagen in den Tiefgaragen

  • Elektro-, Sanitär-, und Aufzugsanlagen im ganzen Gebäude

  • Fassadenbefahr- und Dachentwässerungsanlagen auf den Dachgeschossen

  • Brandmeldezentrale, Sicherheitsleitsystem und Netzleitsystem mit Dieselgeneratoren

Managementebene
  • Leitrechner mit Redundanzserver mit B&R APROL

  • Engineering- und Operatorserver mit B&R APROL

  • Gatewayserver für Automationsebene mit B&R APROL

  • ESX-Server für Energiedatenmanagement mit SILOVEDA®

  • Stationäre und mobile Bedienstationen zur Visualisierung der über 1000 Prozess- und Raumbilder

  • Alarmierung und Eskalation an Mobiltelefone über SMS

  • Kommunikation mit Sicherheits- und Netzleitsystem über OPC

  • Netzwerktechnik: 30 km LWL für die Erschliessung der Etagen und Zentralen, 200 managebare und nicht managebare Switches

  • Sicherheitstechnik vom Typ HIMA SILworX® mit Datenaufzeichnung auf der Gebäudeleittechnik